Motiviert und bei sonnigem Wetter treffen wir gegen 12 Uhr in Affoltern ein. Alle sind guten Mutes und freuen sich auf das erste Spiel mit den neuen Trikots. Unser Gegner ist uns nur allzu bekannt: UHC Wyland – unser Derby. Wir wissen was auf uns zukommt, ein hartes Spiel in dem die Technik nicht im Vordergrund stehen wird. Viele Spieler haben sich von ihren Verletzungen erholt und wir kommen mit 16 Feldspielern und 2 Torhütern – diese Zahlen sollte man sich für später im Kopf behalten. Der Spielplan ist einfach, mit drei Blöcken schnelles Unihockey zu spielen und den Wyländern immer einen Schritt voraus sein.
Das Spiel beginnt ganz in unserem Sinne. Schon in der ersten Minute treffen wir zweimal das Aluminium und zeigen Präsenz. Es dauert nicht lange, bis Noah Ehrat den. Ball in der dritten Minute. zum ersten Mal hinter die Torlinie befördert. In der zehnten Minute doppelt Schlatter auf Zuspiel von Jenny aus dem Slot zum 2:0 nach. Die Wyländer kommen nur gelegentlich zu Kontern, die aber für unseren Torwart Janick Hauser keine Bedrohung darstellen. Das Spiel ist gewohnt hart und die Unparteiischen haben Schwierigkeiten eine angemessene Linie zu finden. Als Rechsteiner nach Zuspiel von Vögele auf 3:0 erhöht, scheint der Start ins Derby perfekt. Doch man freute sich viel zu früh. Die Wyländer scheinen die fehlende Ruhe mit mehr Power kompensieren zu wollen und können noch in der gleichen Minute das 3:1 erzielen. Das Unheil sollte seinen Ursprung gefunden haben. Auf Kosten der Technik wird das Tempo weiter erhöht und die Stimmung ähnelt mehr einem rabiaten Schlachtfeld als einem Unihockeyspiel. In der 17 Minute tragen die Wyländer den Ball mehr mit Gewalt als Finesse zum zweiten Mal in unser Tor. Das erste Drittel endet, noch laufen alle Munotstädtler selbständig in die Kabine.
Das zweite Drittel beginnt äusserst ruppig. Wenn man sich den Einsatz der Stöcke ansieht, denkt man, es müsse ein Acker gepflügt werden. Die Schaffhauser bemühen sich, den Ball laufen zu lassen und Ruhe in das Spiel zu bringen, die Wyländer scheinen andere Ziele zu haben. Die Stockschläge häufen sich und auch der nur knapp vorhandene Sturzraum hinter den Banden wird zu unserem Unglück aufgebraucht. Den jungen Unparteiischen entgleitet das Spiel immer mehr und so dauert es nicht lange, bis wir die erste Verletzung zu beklagen haben. Wir bemühen uns nicht, das ruppige Spiel der Gegner zu kopieren und bleiben bis in die 35te Minute erfolglos im Abschluss, bis K.Gysel auf Zuspiel von Timon Stadelmann unseren Vorsprung auf 4:2 erhöhen kann. Das 2. Drittel endete schlussendlich mit dem Anschlusstreffer der Stammheimer in der 40ten Minute.
Zum letzten Drittel gibt es nicht viel schönes zu sagen. Viele Tore bei sinkendem Niveau. Unsere Glücksgefühle beschränken sich darauf, unverletzt vom Einsatz auf die Bank zu gelangen. Zwar pfeifen die Schiedsrichter mehr als zuvor, jedoch scheint sich zu zeigen, dass das offizielle Regelwerk nicht zu ihren Stärken zu gehören scheint. Die Wyländer können früh den Stand ausgleichen bis Bürke nach genialem Laufweg auf Zuspiel von Jenny zum 5:4 erhöhen kann. Es folgt der Tiefpunkt dieses Spiels. Die Kommentare der gegnerischen Bank beschränken sich auf primitive Schlachtrufe, die sich auf dem Feld in kopflosem Einsatz des Körpers und nebenrangig dem Stock manifestieren. Es fällt das 5:5 in der 49ten Minute. Die Schaffhauser müssen einen weiteren Ausfall aufgrund von Verletzungen beklagen und schlussendlich personalbedingt auf 2 Blöcke umstellen. In der 54 Minuten entsteht ein kleiner Hoffnungsschimmer durch eine Zweiminutenstrafe für die Wyländern. Das Spiel beruhigt sich zum ersten Mal ein wenig und die Kadetten nutzen dies erbarmungslos aus. Schlatter verdrängt im Slot mehr Wasser als ein Linienschiff auf dem Rhein und kann auf präzises Zuspiel von Zingg zum 6:5 erhöhen. Wyland kann 3 Minuten später erneut ausgleichen. Somit stand es nach 56 Minuten 6:6. Wyland schafft es anschliessend nach einem erneut sehr harten Stockeinsatz, den Ball zurückzuerobern und eiskalt zum 6:7 zu verwandeln. Nach dem 6:7 der Wyländer wird alles auf eine Karte gesetzt und man nimmt den Torhüter raus. Es sollte aber einfach nicht sein und die Kadetten verlieren am Schluss mit 6:8.
Ohne Punkte verabschieden wir uns von Affoltern. Ein grosser Dank geht an unsere mitgereisten Fans, die uns nicht nur anfeuerten, sondern auch unsere Verletzten pflegten und deren Verschiebung übernahmen.